Der Mindestlohn wird auf 12 Euro pro Stunde erhöht
Die neue Bundesregierung erhöht den Mindestlohn auf 12 Euro und setzt damit ein zentrales Versprechen der SPD um. Das ist die größte Lohnerhöhung in der Geschichte der Bundesrepublik. 6,2 Millionen Beschäftigte werden ab dem 1. Oktober 2022 mehr Geld verdienen. Profitieren werden vor allem Menschen, die dort beschäftigt sind, wo die Tarifbindung gering ist, etwa in der Gastronomie, Gebäudereinigung oder im Einzelhandel. Besonders Ostdeutsche und Frauen erhalten oft nur Mindestlohn. Mit dem Mindestlohn schützen wir auch vor Altersarmut, denn höhere Löhne bedeuten höhere Renten.
Hände weg vom freien Wochenende
Hier in Thüringen fordern CDU und FDP die Abschaffung der bisher zwei arbeitsfreien Samstage im Einzelhandel. Gerade in der Corona-Krise haben die Beschäftigten im Handel gezeigt, wie unverzichtbar ihre Arbeit für unsere Gesellschaft ist. Ihnen jetzt aus Gründen des Profits die arbeitsfreien Wochenenden streichen zu wollen ist blanker Hohn. Ihre Arbeitsbedingungen würden sich damit massiv verschlechtern. Für die SPD ist deshalb klar: Wir stehen an der Seite der Beschäftigten. Mit uns wird es keine Veränderung zulasten der Beschäftigten geben.



Die Mindestlohnkampagne war eine der eindrucksvollsten und langfristigsten Kampagnen in der neueren Geschichte der Bundesrepublik.
Wolfgang Schröder schreibt, dass trotz eines in den 1990er Jahren rasch wachsenden Niedriglohnsektors bis 2014, keine parlamentarische Mehrheit für einen Mindestlohn erreicht werden konnte. Die Arbeitgebervereinigungen und die Wirtschaft machten massiv Stimmung gegen jede Art eine Lohnuntergrenze. Anfangs galt eine gesetzliche Untergrenze für die Entlohnung noch als Angriff auf die Tarifautonomie. Viele fürchteten, dass damit auch die Rolle der Gewerkschaften geschwächt würde. Diese Haltung änderte sich aber mit der Zeit.
In der Bundesrepublik haben sich breite politische und gewerkschaftliche Bündnisse für den Mindestlohn gebildet. Die ökonomischen und sozialen Vorteile wurden immer offensiver kommuniziert. Spätestens mit seiner Einführung durch die SPD im Jahr 2015 wurde klar, dass der Mindestlohn Arbeitsplätze sichert, für mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und für eine Mindestabsicherung sorgt. Negative ökonomische Effekte blieben aus und die Angst von Liberalen und Konservativen, dass der Mindestlohn ein Wachstumshemmnis wäre, bewahrheiten sich nicht. Der Mindestlohn ist eine Erfolgsgeschichte.


Welche Auswirkungen hat der 12-Euro-Mindestlohn auf Beschäftigung?
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung hat die Effekte der Mindestlohnerhöhung auf Beschäftigung und öffentliche Finanzen ausgerechnet. Sie kommen dabei zu interessanten Schlüssen. Hier gehts zum Paper

Podcast der Hans-Böckler-Stiftung zu Wirtschaftspolitik
Im Podcast „Systemrelevant“ von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung werden wirtschaftspolitische Themen einfach und verständlich aufbereitet. Wer also schon immer mal wissen wollte, was Deflation oder Bretton-Woods bedeuten und warum wir über eine Absenkung der Normalarbeitszeit diskutieren sollten. Hier gehts zum Podcast

Alle Infos rund um den Mindestlohn
Bei ver.di sind alle wichtigen Infos zum 12-Euro-Mindestlohn aufgearbeitet. Hier entlang
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