Pflege: Qualifizierung von Hilfskräften fördern

Der SPD-Landesvorsitzende Wolfgang Tiefensee macht sich für eine Förderung der Qualifizierung von Pflegehilfskräften durch den Freistaat stark. Angesichts des wachsenden Pflegebedarfs in Thüringen, der mit der demografischen Entwicklung einhergeht, müsse gezielt in die Qualifizierung von Pflegehilfskräften investiert werden. Bekräftigt wird damit seine Ankündigung vom März, das Thema gute Pflegebedingungen in Thüringen zu einem Schwerpunkt sozialdemokratischer Politik zu machen.

„Eine unserer zentralen Antworten auf den drohenden Pflegenotstand ist es, alle bestehenden Potenziale am Arbeitsmarkt zu nutzen. Allein in Thüringen sind gegenwärtig fast 800 Pflegehilfskräfte ohne Beschäftigung. Die können nicht eingestellt werden, da diese nur im Tandem mit Pflegefachkräften tätig werden dürfen. Wir wollen diesen Betroffenen, die sich bereits der Pflege von Menschen verschrieben haben, dabei helfen, schnellstmöglich in Beschäftigung zu kommen. Der naheliegendste Weg wäre es daher, einen Teil der Pflegehilfskräfte zu Pflegefachkräften zu qualifizieren. Hierbei muss aber die Frage geklärt werden, wie wir die Qualifizierung von Pflegehilfskräften zu Pflegefachkräften finanziell unterstützen können. Pflegehilfskräfte, die sich weiterqualifizieren wollen, sollten dabei von Schulgeldern und Prüfungsgebühren befreit werden. Hierzu müssen wir tragfähige Konzepte entwickeln, beispielweise indem der Freistaat die Kosten auf Antrag erstattet oder Prämien vergibt, um entsprechende Anreize zu schaffen. Außerdem sollten alle Arbeitgeber die Freistellung von Arbeitnehmern für solche Qualifizierungen durch Lohnfortzahlung fördern“, so der SPD-Landesvorsitzende.

„Es gilt jetzt wichtige Weichen zu stellen, um auch perspektivisch eine gute Pflege zu gewährleisten. Die Menschen in einer alternden Gesellschaft vertrauen darauf. Diesem Anspruch muss die Politik gerecht werden. Ich unterstütze damit die Initiative der SPD-Landtagsfraktion und bekräftige meine Ankündigung vom März, das Thema guter Pflege mit konkreten Projekten in den Mittelpunkt unserer politischen Bemühungen als Thüringer SPD zu stellen“, unterstreicht Tiefensee.

Zugleich begrüßt der Landesvorsitzende, dass mit dem aktuellen Gesetzentwurf auf Bundesebene die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung in der Gesetzlichen Krankenversicherung auf den Weg gebracht wird und nimmt das Vorhaben gegen Kritik aus der Wirtschaft in Schutz.

„Die SPD setzt damit eines ihrer wichtigen Ziele im Bundestagswahlkampf zügig um und entlastet Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Familien, Rentnerinnen und Rentner um einen Milliardenbetrag. Wir haben das vor der Wahl versprochen und liefern bereits wenige Wochen nach Antritt der neuen Bundesregierung. Die Abschaffung der Zusatzbeiträge in der GKV und die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung sind Bausteine für mehr soziale Gerechtigkeit in unserem Land. Daran sollten eigentlich alle ein Interesse haben“, betont Tiefensee.