Bausewein nimmt Siemens in die Verantwortung

Vor dem Hintergrund des heutigen Schweigemarschs der Beschäftigten des Erfurter Siemens-Generatorenwerks zeigt sich der SPD-Landesvorsitzende und Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein entschlossen, dass bei der Entscheidung zum Verkauf des Erfurter Generatorenwerks und der Verlagerung des Produktionsstandorts in die USA noch nicht das letzte Wort gesprochen sei.

Die Verkaufsoption ist im kürzlich präsentierten „Konsolidierungsplan“ des Siemens-Vorstandes vorgesehen. Mittlerweile ist die politische Debatte über die Auswirkungen des Siemens-Konsolidierungsplans im Deutschen Bundestag angelangt.

„Der offenkundige Wille des Siemens-Vorstandes, das Generatorenwerk in Erfurt zu verkaufen, ist weder nachvollziehbar noch verantwortungsvoll. Die Konzernspitze ist gut beraten, ihrer sozialen Verantwortung gegenüber hunderten Beschäftigten und ihren Familien nachzukommen. Siemens profitiert insbesondere in Deutschland in nicht unerheblichem Maße von Aufträgen der öffentlichen Hand. Auch in Erfurt gab es beträchtliche Investitionen in die Infrastruktur, um die Standortattraktivität weiter zu verbessern. Letztendlich geht es aber nicht nur um eine Standort- und Beschäftigungsgarantie für die vielen hochqualifizierten und hochmotivierten Beschäftigten in Erfurt, sondern um die Frage des Primats von Gesellschaft und Politik gegenüber der Wirtschaft und Aktionären. Zählen menschliche Schicksale und die soziale Verantwortung von weltweit agierenden Konzernen oder eben nur noch gnadenlose Gewinnmaximierung. Der Siemens-Vorstand muss sich seiner sozialen Verantwortung stellen und sollte daher ergebnisoffene und konstruktive Gespräche mit den Betriebsräten, Gewerkschaften und den politischen Verantwortungsträgern vor Ort führen. Als Oberbürgermeister werde ich gemeinsam mit dem Thüringer Wirtschaftsminister und der gesamten Landesregierung alle möglichen Hebel in Bewegung setzen, um die Arbeitsplätze in Erfurt zu erhalten“, zeigt sich Bausewein kämpferisch.