Karin Rehbein war die gute Seele im Gothaer Tivoli und ein bekanntes Gesicht für alle Sozialdemokraten.

An einigen Orten unserer Republik kann man sozialdemokratische Zeitgeschichte nach wie vor eindrucksvoll erleben. Das Tivoli in Gotha, Schauplatz des historischen Vereinigungsparteitages mit Verkündigung des legendären „Gothaer Programms“ vor genau 150 Jahren, gehört dazu.

Und zum Gothaer Schauplatz der Geschichte gehörte in den letzten Jahrzehnten auch immer sie: Karin Rehbein. Ein Original und so einzigartig wie das Tivoli selbst. Sie war Ansprechpartnerin und stets vor Ort für all die Vielen, die das Tivoli besuchen wollten – unzählige Reisegruppen und einzelne Gäste.  Sie koordinierte Termine, organisierte das Gewusel aus Sitzungen, Tagungen und Treffen, gab Auskunft, wies den Weg, ob am Telefon oder im Tivoli selbst. Sie sah immer nach dem Rechten, achtete auf Ordnung, war an manchen Abenden mit vielen Menschen im Tivoli überall und nirgends – ein „Mädchen für alles“ im besten Sinne. Unverwechselbar ihre Art des Umgangs mit uns allen: Immer direkt, voller Humor, manchmal auch burschikos, und das Wort „quirlig“ ist wohl auch ihretwegen erfunden worden. Nun ist Karin Rehbein nicht mehr unter uns – viel zu plötzlich, viel zu früh, und für uns alle kaum zu begreifen. Neben der Trauer um sie und mit ihrer Familie bleibt in Gotha und darüber hinaus auch tiefe Dankbarkeit. Nach langen Abenden im Tivoli haben viele noch einmal schnell in ihr kleines Büro gesehen, wo sie so oft bis als Letzte gesessen hat. Und wie immer in solchen Augenblicken sagen wir aus tiefstem Herzen und aufrichtig ein letztes Mal: Mach´s gut, Karin! Dein Matthias Hey