Dr. Holger Poppenhäger verstorben: Thüringen trauert um Sozialdemokraten.
Es gibt Menschen, die prägen eine Stadt, eine Partei und ein ganzes Land. Und es gibt sehr wenige, die tun dies leise, mit stiller Stärke, unerschütterlicher Integrität und einer verbindenden Kraft, die Brücken baut, wo andere nur Gräben sehen. Dr. Holger Poppenhäger war so ein Mensch. Er war einzigartig. Und nun ist er von uns gegangen. Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer nehmen wir Abschied. Er ist am Abend des 13. Oktobers plötzlich und völlig unerwartet verstorben. Holger war seit 1983 engagierter Sozialdemokrat, ehemaliger Justiz- und Innenminister Thüringens, langjähriger Kreis- und Ortsvereinsvorsitzender – und weit mehr als das: Er war für viele von uns eine politische wie menschliche Orientierung. Ich durfte Holger als Justizminister kennenlernen. Was als Kontakt begann, entwickelte sich rasch zu einer intensiven Wegbegleitung – in der Partei, im Beruf und im Leben. Und zu einer Freundschaft, die mich geprägt hat.
Holger war mein Mentor.
Sein klarer Blick, seine ruhige Art, sein feiner Humor und seine tiefe Überzeugung, dass Politik den Menschen dienen muss, waren Vorbild und Ansporn zugleich. Es heißt: „In der Krise beweist sich der Charakter.“ Ich habe Holger Poppenhäger über viele Jahre begleiten dürfen – und ich habe ihn in Krisen erlebt. Er blieb ruhig, wenn andere laut wurden. Er dachte nach, wenn andere ihren Emotionen nachgaben. Und er handelte, wo andere den Kopf in den Sand steckten. Nicht überstürzt, sondern strategisch Schritt für Schritt denkend, voranschreitend – und immer für die Sache. Er war keiner, der viele oder laute Worte machte – aber wenn er sprach, dann mit Substanz. Sein Credo war: Politik beginnt mit Zuhören – nicht mit Lautstärke. Er glaubte an eine Politik, die nicht sich selbst genügt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Das war mehr als eine Haltung. Es war sein tägliches Handeln. Holger Poppenhäger war Erfurt-Süd. Er war Thüringen. Und er hatte Herz und Haltung zugleich. Sein Einsatz für die Demokratie, seine Integrität und seine Verlässlichkeit werden uns fehlen – als Genosse, als Freund, als politischer Mitstreiter. Wir stehen in tiefer Dankbarkeit für seine stille Stärke und seine Autorität, die er mit Zurückhaltung ausstrahlte. Holger hinterlässt eine Lücke, die sich nicht schließen lässt. Doch seine Haltung und sein Geist sollen weiterleben – in uns, in der Sozialdemokratie und in Thüringen. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Partnerin Irina, seiner Tochter Marla und seiner Familie. Wir werden Dein Andenken ehren – und niemals vergessen! Dein Daniel Mroß.

Von Olaf Kosinsky - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47367437
